Engagement sichtbarer machen und für einen starken Auftritt zu sorgen: Die 10. Berliner Engagementwoche hat begonnen

Das En­ga­ge­ment sicht­ba­rer ma­chen und für ei­nen star­ken Auf­tritt zu sor­gen: Das ist das Ziel di­ver­ser Kam­pa­gnen, die all­jähr­lich im Sep­tem­ber statt­fin­den. Wie viel da­bei er­reicht ist und was noch fehlt, um Frei­wil­li­gen­ar­beit mehr zu wür­di­gen und zu för­dern, das zeigt die 10. Ber­li­ner En­ga­ge­ment­wo­che ab heu­te an­läss­lich ih­res Jubiläums.

Die Ver­an­stal­te­rin, die Lan­des­frei­wil­li­genagen­tur Ber­lin, lässt da­zu zehn Antreiber:innen und Beobachter:innen der Ber­li­ner Zi­vil­ge­sell­schaft zu Wort kom­men. In kur­zen In­ter­views Auf ein Wort füh­len sie dem En­ga­ge­ment auf den Zahn – mit be­acht­li­chen Be­fun­den. Wir sind erst am An­fang, heißt es et­wa, es braucht noch mehr Auf­merk­sam­keit und Wür­di­gung, nicht zu­letzt mehr Mitbestimmung.

Wie sich das en­ga­gier­te Ber­lin ent­wi­ckeln kann, lässt sich et­wa den Keh­ren­bür­gern ent­neh­men. Vor zehn Jah­ren hat­te die BSR die­se Kam­pa­gne be­gon­nen, um Bür­gern zu er­mög­li­chen, ih­ren Kiez sau­be­rer zu ma­chen. Wer auf die Zah­len schaut, die ei­ne Mitar­beiterin nennt, sieht ei­ne Er­folgs­ge­schich­te: Wa­ren es 2010 et­wa 900 Men­schen da­bei, ha­ben sich letz­tes Jahr et­wa 25.000 Bürger/​innen da­für zusammengefunden.

Doch die dienst­ba­re Keh­ren­bür­ger-Rol­le ist nur ei­ne von vie­len. An­de­re Stim­men fin­den, En­ga­ge­ment muss auch Sand im Ge­trie­be sein. Wenn et­was nicht rich­tig läuft, dann gibt es im­mer Leu­te, die die Pro­ble­me kennt­lich ma­chen, er­läu­tert et­wa der Mit­begründer der bun­des­wei­ten „En­ga­ge­ment-macht-stark“-Kam­pa­gne. Und ein Ver­tre­ter des Lan­des­ju­gend­rings Ber­lin er­in­nert dar­an: Eh­ren­amt­li­ches En­ga­ge­ment heißt nicht, im Auf­trag des Staa­tes be­stimm­te Auf­ga­ben zu über­neh­men, son­dern es hat et­was mit ge­sell­schaft­li­chem Ei­gen­sinn zu tun. Auch die­ser müs­se ge­för­dert werden.

Der Au­tor des Eh­ren­amts-News­let­ters des Ta­ges­spie­gels er­kennt an, die Po­li­tik ha­be sich be­wegt: Wir ha­ben ei­ne ent­wi­ckel­te En­ga­ge­ment-Land­schaft, da­zu hat auch die Lan­des­re­gie­rung bei­getra­gen, sagt er und lobt Staats­se­kre­tä­rin Saw­san Che­bli da­für, dass sie in al­len Be­zir­ken Frei­wil­li­genagen­tu­ren fi­nan­ziert, als An­lauf­stel­len, um Men­schen ins Eh­ren­amt zu lot­sen. Aber das sind nur ers­te Schrit­te, sa­gen an­de­re Interview­partner. Ei­ne Ver­an­stal­te­rin des Ber­li­ner De­mo­kra­tietags for­dert Struk­tu­ren zu schaf­fen, da­mit die Zi­vil­ge­sell­schaft die De­mo­kra­tie mit­ge­stal­ten kann. Ei­ne Kol­le­gin vom Mi­gra­ti­ons­rat er­gänzt: Al­le sol­len die Mög­lich­keit be­kom­men, mitzuwirken.

Sicht­bar, stark – und hof­fent­lich auch stur: Zehn Ex­per­ten-Stim­men zur Ent­wick­lung des en­ga­gier­ten Ber­lins an­läss­lich der 10. Ber­li­ner En­ga­ge­ment­wo­che. PM, 11.09.2020 (pdf)

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zu­letzt ak­tua­li­siert 11.09.2020